3.1 Struktur und Verbindlichkeit

Teilgebunden bedeutet in diesem Zusammenhang: Für alle Schüler*innen der Jahrgangsstufen 5 bis 10 besteht eine verbindliche Teilnahme am Ganztagsangebot als Teil der Schulbesuchspflicht. Diese Verbindlichkeit gilt dabei nicht für alle vier Wochentage, sondern jeweils für zwei spezifisch zugewiesene gebundene Ganztage, ausgenommen Klassenstufe 10:

  • In den Klassenstufen 5 bis 7 montags und dienstags.
  • In den Klassenstufen 8 bis 9 mittwochs und donnerstags.
  • In der Jahrgangsstufe 10 wird das Nachmittagsangebot gezielt mit der Berufs- und Studienorientierung verknüpft. Die Teilnahme am gebundenen Ganztag erfolgt hier im Rahmen eines erweiterten Angebots, das Projektformate, Werkstätten und externe Kooperationen miteinander kombiniert.

Diese Struktur ermöglicht eine altersgerechte Rhythmisierung des Schulalltags und schafft Zeiträume für individuelles Lernen, soziale Entwicklung und die Entfaltung besonderer Interessen und Begabungen. Die Werkstätten sind dabei mehr als nur Ergänzung zum Unterricht – sie sind ein zentraler Baustein des pädagogischen Gesamtkonzepts.

3.1.1 Kompetenzentwicklung durch Werkstätten

Die Werkstätten im teilgebundenen Ganztag am Käthe-Kollwitz-Gymnasium verfolgen das Ziel, die Schüler*innen in ihrer ganzheitlichen Entwicklung zu fördern. Dabei stehen neben fachlichen insbesondere auch soziale, personale, methodische und medienbezogene Kompetenzen im Fokus. Die Werkstätten bieten Lerngelegenheiten, die über den regulären Fachunterricht hinausgehen und auf die individuellen Stärken und Interessen der Lernenden eingehen.

In diesem Rahmen werden insbesondere die sogenannten 21st Century Skills gezielt gestärkt: Kreativität, kritisches Denken, Kommunikation und Kollaboration (4K-Modell). Die Schüler*innen lernen in den Werkstätten, Verantwortung zu übernehmen, im Team zu arbeiten, sich selbst zu organisieren und eigene Lernwege zu gestalten. Dies geschieht oftmals in projektorientierten, handlungsbezogenen und erfahrungsorientierten Formaten.

Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf der Förderung von Selbstkompetenz und sozialer Verantwortung. So erleben sich die Lernenden in Rollen, in denen sie selbstwirksam handeln können, z. B. als Mentorin, als Werkstattleiterin in Peer-Formaten oder durch soziales Engagement im Rahmen des Sozialpraktikums.

Durch die enge Verzahnung mit anderen Elementen des Ganztags – wie etwa LernZeit, LernRaum, Lernakademie oder BEGA-Kurse – entsteht eine kohärente Förderstruktur, in der Kompetenzentwicklung kontinuierlich begleitet, beobachtet und gestärkt wird. Unterstützt durch regelmäßige Reflexions- und Feedbackphasen sowie die Einbindung multiprofessioneller Teams entsteht ein pädagogisch reichhaltiger Raum, in dem individuelle Lernprozesse optimal begleitet werden können.

Die Werkstätten leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Handlungskompetenz unserer Schüler*innen, verstanden als die Fähigkeit, sich in privaten, gesellschaftlichen und beruflichen Kontexten sachgerecht, durchdacht und verantwortungsvoll zu verhalten.