2.2 LernRaum und LernZeit (Klassenstufen 5–9)
Die Jahrgänge 5 bis 9 profitieren im teilgebundenen Ganztag von einem durchdachten Konzept, das sowohl individuelle Förderung als auch soziale Lernprozesse unterstützt.
2.2.1 LernRaum: Freies Lernen mit Struktur
Der LernRaum bietet Schülerinnen und Schülern einen betreuten, aber offenen Raum zum konzentrierten Arbeiten – individuell, selbstgesteuert und im eigenen Tempo.
Der LernRaum am Käthe-Kollwitz-Gymnasium ist ein pädagogisch gestalteter Freiraum, der Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bietet, selbstorganisiert und eigenverantwortlich zu lernen. Er ist ein fester Bestandteil des Stundenplans und wird unter anderem durch das Klassenleitungsteam sowie phasenweise gemeinsam mit dem pädagogischen Team (UFO-Team) gestaltet und begleitet. In diesem offenen Format arbeiten die Schüler*innen eigenverantwortlich an eigenen Lernzielen – etwa an der Fertigstellung von Aufgaben, der Vertiefung individueller Themen oder der Vorbereitung auf Leistungsnachweise.
Im Unterschied zur stärker strukturierten LernZeit, in der mit vorgegebenen LernJobs gearbeitet wird, steht im LernRaum die individuelle Entscheidung im Vordergrund: Die Lernenden wählen selbst, woran und wie sie arbeiten. Begleitet wird der LernRaum von Lehrkräften, die unterstützend als Lernbegleiter*innen zur Seite stehen, jedoch nicht im klassischen Sinne unterrichten. Diese Form der Begleitung schafft ein Gleichgewicht zwischen Freiheit und Verantwortung.
Der LernRaum ist kein Betreuungsangebot, sondern ein methodisch begleitetes Lernfeld, in dem Selbststeuerung, Reflexion und Kooperation gezielt gefördert werden. Er lebt von einer ruhigen, konzentrierten Arbeitsatmosphäre und richtet sich besonders an Schülerinnen und Schüler, die bereit sind, ihre Lernprozesse eigenständig zu gestalten.
Ein besonderer Bestandteil des LernRaums ist der wöchentliche Klassenrat, der demokratische Teilhabe ermöglicht und die Klassengemeinschaft stärkt. Als Teil der pädagogischen Rhythmisierung und des Ganztagskonzepts schafft der LernRaum eine verlässliche Struktur für individuelles Arbeiten und fördert wichtige Zukunftskompetenzen wie Selbstständigkeit, Zielorientierung und Eigenverantwortung.
Ebenso besteht die Möglichkeit, dass die Schüler*innen an Angeboten der LernAkademien, beispielsweise der LernAkademie Mathematik oder JugendForscht, teilnehmen oder aber auch ausgewählte LernModule belegen.
2.2.2 LernZeit: Strukturierte Kompetenzentwicklung
Die LernZeit hingegen ist stärker auf Lernprozesse und gezielte Kompetenzentwicklung ausgerichtet. Sie basiert auf sogenannten Lernjobs (siehe 2.2.2.1) – differenzierten und fächerbezogenen Aufgabenformaten, die methodisch anleiten und auf die Entwicklung zentraler Fähigkeiten und Haltungen zielen. Thematische Impulse – etwa durch Vorträge, Präsentationen oder diskursive Formate – ermöglichen einen Einstieg und regen zur vertieften Auseinandersetzung an.
2.2.2.1 Lernjobs
LernJobs sind strukturierte Aufgabenformate, die im Rahmen der Lernzeiten eigenverantwortliches und selbstorganisiertes Lernen fördern. Sie knüpfen an individuelle Lernniveaus an, werden von Lehrkräften begleitet und eröffnen Raum für vertiefte Auseinandersetzung.LernJobs sind fest im rhythmisierten Ganztag am Käthe-Kollwitz-Gymnasium verankert.
LernJobs sind ein zentrales Element der Lernzeiten am Käthe-Kollwitz-Gymnasium. Sie stellen vorstrukturierte und differenzierte Lernaufgaben dar, die den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, selbstständig und aktiv an ihren Lernprozessen zu arbeiten. Der Begriff „LernJob“ betont den handlungsorientierten Charakter dieses Ansatzes: Lernen wird nicht als passiver Wissenserwerb verstanden, sondern als eine aktive und eigenverantwortliche Tätigkeit – Lernen ist ein Verb.
Ein LernJob wird in der Regel im Rahmen der schulischen LernZeit bearbeitet und ist bewusst so konzipiert, dass er verschiedene Lernniveaus und Interessen berücksichtigt. Dabei arbeiten die Schülerinnen und Schüler individuell oder im Austausch mit anderen, unterstützt durch die Lernbegleitung des Klassenleitungsteams. Inputs in Form von Vorlesungen oder Impulsen, etwa in der Aula, können einzelne LernJobs einleiten oder vertiefen. Ziel ist es, das Lernen in den Schulalltag zu integrieren und Raum für vertiefte Auseinandersetzung, für eigene Fragestellungen und für die Entwicklung überfachlicher Kompetenzen zu schaffen.
LernJobs sind ein fester Bestandteil des rhythmisierten Ganztags, der zeitliche Freiräume schafft und diese gezielt pädagogisch nutzt, um das eigenverantwortliche Lernen der Schülerinnen und Schüler nachhaltig zu stärken.
Ergänzend zu den LernJobs findet in nahezu jeder Klassenstufe im Rahmen der LernZeit das ProjektLernen über mehrere Wochen statt.